Gut, dass wir beide ganze gerne essen wisst ihr ja nun inzwischen schon. Dass wir an fremden Orten einen ganz guten Riecher haben, wo das Speisen sich lohnt, behaupten wir von uns selbst. Zu Recht. Trotzdem haben wir uns dieses Mal selbst übertroffen. Wirklich. Und wenn wir das sagen, meinen wir das auch so. Worüber wir hier berichten, ist Gastronomie der Spitzenklasse. Man könnte also sagen, dass quasi Tester für Michelin oder Gault Millau sind.
Alles fing an mit: “Oh, ein Menü würde ich hier wirklich auch gerne nochmal essen.” – “Ja, so richtig klassisch!”
Haben wir bekommen. Und dachten, uns würden entspannte vier Gänge erwarten. Aber denkste. War nämlich mehr.
Wo?
Im Locale Tpipco Masu Palú hatten wir einen perfekten Abend. Oh ja!
Ok, aus meiner Sicht war die Anreise vielleicht ein wenig holprig. Malte hatte seinen Spaß. Ich bin auch noch immer der Meinung, dass er vor der Abfahrt einen heimlich Deal mit Google Maps abgeschlossen hat. Irgendwas nach dem Motto: “Suche die steilsten und kurvigsten Wege heraus, welche auf den Berg, unser Ziel, führen.” Und noch ganz wichtig: “Achte darauf, dass bei der kompletten Anfahrt keine, absolut KEINE, Leitplanken vorhanden sind”. Was natürlich totaler Blödsinn ist. Ich meine, wenn die Möglichkeit da gewesen wäre…so rein hypothetisch würde ich das in Betracht ziehen. Nicht um die Schisserin Nina zu ärgern, sondern einfach weil das Autofahren so viel mehr Spaß macht. War ne geile Strecke. Die Nina für den Rückweg kategorisch ausgeschlossen hat. Gemein, oder?
Die Sicht war übrigens gut. Eben! Ich hatte die Strecke nämlich extra wegen des Panoramas ausgesucht. Auch, wenn Nina mir das nicht glaubt.
Oben angekommen war ich dann auch schon wieder entspannter. Und hungrig. Also schnell rein in die gute Stube. Da haben wir uns nicht zweimal bitten lassen.
Genauso schön wie es von Außen aussieht, war es im Inneren unglaublich gemütlich. Nachdem wir an unseren Platz geführt wurden und Malte großspurig behauptet hatte, dass wir durchaus wüssten wie das Ganze funktioniere, sparten sich die Servicemitarbeiter alle weiteren Erklärungen. Doof nur, dass das einzige, was wir wirklich wussten der Fakt war, dass es ein Menü mit regionalen Zutaten und begleitenden Weinen zu deinem Festpreis geben sollte. Und zwar ausschließlich. Mit dem Wissen, dass wir also “eh keine Wahl” gehabt hätten, harrten wir der Dinge, die da kamen. Waren dann einige. Stop! Kleine Korrektur. Wir wussten ja auch, wie das grundsätzliche Prinzip funktionieren sollte. Bisschen Erklärung wäre halt trotzdem schön gewesen. Aber egal, die draußen auf einer Tafel beschriebenen Menüvarianten hörten sich alle top an.
Hatten wir (ich) dann doch noch vorsichtig nach einer groben Speisefolge gefragt, waren wir trotzdem nicht davon ausgegangen, dass die drei genannten Vor- und Hauptspeisen (die drei Zwischengänge nicht vergessen!) allesamt serviert würden. Gut, und hatte keiner gefragt was wir wählen mögen. Aber trotzdem schien es relativ abwegig, dass wir eine so große Zahl an Gängen kredenzt bekommen sollten. Wie gesagt: wir hatten mit Menüvarianten gerechnet. Dass die einzige Variante war, alles zu essen, schien uns eher unwahrscheinlich.
Bekamen wir aber. War der Hammer. Und wir voll. Bisschen vielleicht. Ist ja auch anstrengend, so circa 10 Gänge zu essen und sich jedes Mal aufs Neue zu freuen, wenn der Kellner eine weitere Spezialität an den Tisch bringt. Haben wir trotzdem hinbekommen.
Aber seht und lest selbst:
Bevor ich zu viele Worte verschwende, lasse ich sie lieber gemeinsam mit ein paar Bildern sprechen. Los ging es mit einer herrliche cremigen Erbsensuppe mit leichten Zitrusaromen, dazu Brot und bestes Olivenöl aus der Region. Die Vorspeise bestand dann, wie bereits angekündigt, aus mehreren Teilen:

Das war mehr als nur ein ordentlicher Beginn. Auf Trüffel hatten wir nämlich gehofft und wurden nicht enttäuscht. Das Tartar war zudem von bester Qualität und der Salat mit den knackigen, frischen Äpfeln hat dem Ganzen eine angenehme Frische verliehen. Lief also. Und wie es sich für ein richtiges italienisches Restaurant gehört, kommt nach der Vorspeise erstmal Pasta bzw. einen Zwischengang, bevor es mit dem Hauptgang weitergeht.

Was man dazu sagen kann? Einfach nur lecker. Und so einfach. War aber nicht alles. Für Risottoliebhaberin Nina hatte die Küche nämlich auch etwas vorbereitet.

Genauso muss ein Risotto sein! Schön sämig eingekocht, der Reis dabei trotzdem noch bissfest und super lecker mit frischen Pilzen und einem Hauch frischem Thymian. Ihr denkt, dass es das schon war? Weit gefehlt. Gab nämlich noch einen dritten Zwischengang. Feinste Gnocchi mit Pfifferlingen nämlich. Ein Traum, kann ich euch sagen.

Zum Glück können wir viel essen. Die eigentlichen Hauptgänge kamen nämlich erst. Mit gestiegener Vorfreude, versteht sich. Die bisherigen Speisen hatten nämlich allesamt Lust auf mehr gemacht.


Ich kann euch sagen, dass wir nicht enttäuscht wurde. Ich hatte noch nie Kaninchen probiert und war hellauf begeistert. Super zartes Fleisch, dass hervorragend mit dem Pancetta harmoniert hat. Als alter Fleischliebhaber war das Roastbeef für mich aber noch eine Klasse besser. Was ein Glück, dass Nina schon gesättigt war und eh nicht der größte Rindfleischfan ist. Gab also mehr für mich.
Nachtisch gab es dann nach einer kurzen Pause auch. Wir durften aus fünf Alternativen wählen (nein, dieses mal gab es nicht alle) und haben und für das folgende entschieden:


Dass auch die Desserts super lecker waren, brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Ein perfekter Abschluss eines perfekten Menüs.
Wir hatten es geschafft. Für insgesamt 35€ pro Person (plus Maltes Bier) hatten wir hervorragend gespeist und getrunken. Ja, es gab entsprechendes Trinkgeld. Weil der Service top und das Essen Extraklasse war. Da soll man nicht sparen. Die Abfahrt vom Berge wurde übrigens deutlich entspannter, als der Weg zu unserem Dinner. Ich hatte nämlich vollkommen richtig vermutet, dass zum Maso Palú auch eine ganz normale Straße führt. Mit Licht und Leitplanken. Aber ebenfalls einer Menge Serpentinen. Die ich Nina zu Liebe ganz sanft gefahren bin. Ein perfekter Abend eben!
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