Puh. Lange ist’s her, dass ihr auf unserem Blog etwas von uns gehört habt. Auch wenn Ausreden normalerweise nicht zählen, haben wir ein paar gute Gründe. Ich habe mich in meinem neuen Job eingelebt, Nina arbeitet hart daran, dass Deutschland bald einen neues Online-Einkaufsportal hat UND wir waren im Urlaub.
Endlich mal wieder, könnte man sagen. Denn nach der einen Woche am Gardasee im Sommer waren wir sowas von urlaubsreif, wie man nur sein kann. Schuld waren aber nicht nur drei Monate arbeiten, sondern auch und vor allem die Unsicherheit, wohin es gehen würde. Geplant war eine 10-tägige Island-Rundreise mit Freunden, um diese wundervolle Land zwei Jahre nach unserem Auslandssemester dort endlich wieder zu besuchen. Flüge, Unterkünfte, Auto: alles war gebucht und perfekt durchdacht. Es wäre so schön geworden. Wirklich schön. Wir hatten perfekte Unterkünfte geplant, eine super Route und die Reisegruppe? Eh cool!
Aber denkste. Denn dann kam AirBerlin. Beziehungsweise die ersten Ankündigungen, dass das liebe Geld alle sei. Und Flüge gestrichen werden sollten. So kam es dann ja leider auch…mit der Ankündigung, den Flugbetrieb Ende Oktober einzustellen, war für uns die letzte Hoffnung gestorben. Alternative und bezahlbare Flüge gab es nämlich nicht. Ein gutes hatte die Sache aber doch: Unterkünfte und Auto waren kostenfrei stornierbar und wir standen auf ein Mal vor der Herausforderung, ein neues Reiseziel zu finden. Denn weg wollten wir auf jeden Fall!
Island ist im Übrigen definitiv nicht gestorben (wird es eh nie sein für uns) und wir planen ganz fest den geplanten Besuch im nächsten Jahr nachzuholen. Nehmen dann das Boot. Nur zur Sicherheit. Aber zurück zu unserem kurzfristig entstandenen Entscheidungsdilemma über ein neues Urlaubsziel.
Die entsprechende Konversation zur Entscheidungsfindung lief dann ungefähr so ab:
Ich will in die Sonne! Ich auch!
Griechenland? Zu kalt!
Arabische Emirate? Ne, zu künstlich. Ich will ja auch was anschauen.
Karibik soll schön ja schön sein. Ja, in die Dom. Rep. wollte ich immer schon mal.
Gibts da sonst noch was in der Nähe? Kuba vielleicht.
Was wäre mit Teneriffa? So als Alternative? Ne, ist ausgebucht und so viele Rentner.
Okay, lass man Kuba online checken. Und vielleicht noch mal ins Reisebüro.
Also, ab ins Reisebüro. Nur mal so zum checken. Und siehe da: Geiles Hotel auf Kuba für 200€ weniger im Vergleich zum Online-Angebot. Und nur noch drei Plätze auf dem Flug frei. Gebucht und Glück gehabt!
Jetzt tut er so. Fast hätte er uns im Reisebüro noch um die letzten beiden Plätze im Flieger gebracht. Wollte den Preis noch verhandeln.
Und noch schnell zwei Reiseführer gekauft, denn ganz unvorbereitet wollten wir uns nicht auf die lange Reise begeben. Was genau wir gebucht und geplant hatten? Seht selbst:
Reiseziel: Varadero, Kuba
Flug: direkt und non-stop von Köln/Bonn
Flugzeit: 9-10h (aaaanstregend!)
Hotel: ****Blau Varadero
Wer unseren Blog ein wenig verfolgt hat, weiß, dass wir nicht die typischen All-Inclusive Urlauber sind, sondern unsere Reiseziele kennenlernen wollen. Deswegen haben wir auch nicht nur eine Woche faul am Strand gelegen, sondern uns die Reise mit zwei individuell geplanten Tagestrips versüßt (näheres dazu gibts ganz bald in eigenen Beiträgen).
Ja, der All-Inclusive-Teil war hier wohl der Kurzfristigkeit geschuldet. Und der Faulheit. Es war trotzdem sehr schön. Wird aber wohl doch wieder etwas individueller das nächste Mal. Oder ich muss eine Zwille mitnehmen. Wofür? Um die morgendlichen Pool-Liegen-Handtuch-Reservierer aufzumischen.
Bevor wir nun aber zu unseren fantastischen Ausflügen kommen, wollen wir unsere ersten Impressionen von Kuba mit euch teilen. Wie immer mit entsprechendem Bildmaterial für die Lesefaulen.




Mein erster Eindruck von der letzten “echten” Bastion des Sozialismus: Ein bisschen Investitionsstau, Sonne satt, kristallklares Meerwasser und ziemlich viel Lebensfreude. Ach ja, Rum gibt es auch an jeder Ecke. Sehr angenehm also! Was Nina dazu denkt? Sagt sie euch am besten selbst.
Hatte ich eine Vorstellung von Kuba? So grob. Hat es mir gefallen? Unglaublich gut! Leider haben wir viel zu wenig von einem faszinierenden Land gesehen. Doch das was wir gesehen haben, hat mich beeindruckt. Bunt, laut, anders. Das ist Kuba für mich. Was ich meine? Seht her:
Mehr gibt es dann in den anderen Berichten. Denn wollen wir ehrlich sein: für unsere Bedürfnisse in diesem Oktober was das Abtsteigen in einem solchen Hotel perfekt, das wahre Kuba lernt man aber natürlich nicht kennen.
Jetzt aber erstmal noch kurz ein paar Worte zu unserem Hotel, dann habt ihr genug für einen ersten Eindruck und könnt euch darauf freuen, dass wir bald noch mehr zu Land und Leuten berichten. Von außen ist das Blau Varadero kein Musterstück moderner Architektur, es gibt aber auch deutlich hässlichere Hotels in Varadero. Alle Zimmer haben einen Balkon und den sonstigen Schnickschnack, den man zuhause auch findet. Nice ist, dass die Minibar jeden Tag aufgefüllt wird. Hat mir sehr gefallen. Die Zimmer sind ansonsten nicht besonders fancy oder modern (es sei denn man bucht eine Suite), haben aber alles was man für einen Strandurlaub braucht. Auf dem Zimmer ist man eh nur zum Schlafen, der Rest des Tages ist ja auch mit Schwimmen, Essen und Cocktails trinken mehr als genug gefüllt.
Das kann wirklich schon mal anstrengend werden! Man muss sich ja genau überlegen was man wann macht. Nicht, dass man aus Versehen eine Mahlzeit verpasst. Oder einen Sonnenstrahl auf dem Liegestuhl.
Mein Highlight waren definitiv der riesige Poolbereich mit zum Glück ausreichend Liegen (ja, auch in Varadero findet man die klassischen deutschen Liegen-Reservierer) und der weiße Sandstrand. Und wenn ich weiß sage, dann meine ich weiß. Jetzt wissen wir zumindest endlich, wo die ganzen Bilder für die Postkarten gemacht werden. Oder wo diese Bacardi-Werbung aus den 80ern gedreht worden sein muss. Obwohl das präferierte Produkt der Kubaner ja Havanna Club ist…naja, egal. Schön wars jedenfalls.
Sehr nice war auch das Gelände rund um den Pool. Ausreichend Palmen und zwei Bars haben es einem einfach gemacht, die Strandpausen auch hier zu genießen. Wobei wir ja eher die Strandtypen sind und den Poolbereich meistens nur morgens und abends kurz genutzt haben. Hatte den Vorteil, dass das gemeine All-In-Publikum sich bereits auf den Weg zum Essen gemacht hatte. Gab ja auch tagsüber quasi nichts.
Womit wir direkt beim Thema wären. Ein bisschen was zur Verpflegung im Hotel sei schon mal verraten: die Küche musste sich vor den Standards europäischer ****Hotels auf keinen Fall verstecken! Morgens gab es neben frischen Smoothies, geilen Waffeln, French Toast, Pancakes, jede Menge Auswahl an Wurst und Käse, live zubereitete Eierspeisen in allen Varianten und noch viiiiiiiiiel mehr leckeren und geilen Shit. Nice, oder? Besonders die Waffeln waren so geil, dass wir jeden Morgen welche hatten. Okay, den anderen Kram haben wir quasi auch immer gegessen. Und ist ja Urlaub gewesen.
Wie bereits erwähnt konnte man sich rund um die Uhr den Bauch vollschlagen und seinen gesamten Urlaub im Fresskoma verbringen. Haben wir nicht gemacht, der Vollständigkeit halber trotzdem die weiteren Angebote über den Tag. Nach dem Frühstück gab es am Pool den ganzen Tag frisches Obst (haben wir mitgenommen), eine Strandbar mit 24h verfügbaren Snacks wie Pizza und Sandwiches (natürlich nur neben dem alkoholischen Angebot), ein Mittagsbuffet in diversen Restaurants drinnen und draußen, nachmittags eine Grillstation am Pool mit Burgern und gegrilltem Hähnchen und natürlich das abendliche Buffet mit wechselnden Themen. Dazu noch zwei à la Carte Restaurants, die man je einmal pro Woche und Person besuchen konnte. Klingt nach viel, ist es auch.
Mittagessen haben wir übrigens immer ausgelassen. Man darf sich von so einem umfassenden Angebot eben nicht stressen lassen. Dabei ist es immer wieder faszinierend, wie viel einzelne Menschen (also andere – niemals wir) essen können, wenn es umsonst (naja umsonst ist es ja nun nicht..) ist. Wir haben sicher nicht gefastet, aber verglichen mit den Top-Essern sind wir blutige Amateure. Naja, sei’s drum. Die Geschichten vom nachmittaglichen grillen am Pool von unserem Freund Alexander waren sehr lecker und auch das abendliche Buffet hat uns immer ausgezeichnet geschmeckt. Die Auswahl war übrigens ähnlich nice wie beim Frühstück. Aber auch nur ähnlich, das Frühstück war schon mein Favorit. Und wenn ich an Ninas glückliches Gesicht beim Anblick der frischen Waffeln denke, sieht sie das genauso.
Wozu wir noch nichts gesagt haben? Richtig, die Getränke. Auf Kuba sehr wichtig und immer mit Alkohol. Wer hier einen alkoholfreien Drink bestellt, wird verachtet. Auch tagsüber. Sehr angenehm übrigens, diese gesellschaftliche Akzeptanz von alkoholischen Getränken. Leckere Cocktails können die Kubaner natürlich auch, vornehmlich mit Rum, den es in Massen an jeder Ecke zum Schleuderpreis gibt. Gespart wird auch nicht am Alkohol, die Mischungen sind immer sportlich ambitioniert. Das gilt nicht nur fürs Hotel, die Erfahrung haben wir auch in allen anderen besuchten Etablissements gemacht. Selbst als trinkfeste Deutsche war es nicht ganz verkehrt, wenigstens tagsüber nach ein wenig “leichteres” Mischungen zu fragen. Fällt mir nicht leicht, das so zuzugeben…
Nicht ganz so geil war , dass es am Pool nur Wegwerfbecher gab. Die sind erstens viel zu klein und fliegen zweitens dauernd durch die Gegend. So feste Becher wie auf Festivals wären da besser. Aber keine Ahnung, ob man die in Kuba überhaupt bekommt. War aber auch nicht so wirklich schlimm, da die anderen Bars normale Gläser mit deutlich besserem Trinkerlebnis hatten.
Dafür, dass wir nur mal kurz einen Überblick geben wollten, ist es schon wieder ganz schön viel geworden. Freut euch auf mehr Erlebnisse aus Havanna, atemberaubende Bilder vom Strand und ganz viel Karibik-Feeling im Schmuddelwetter von Deutschland.