Montenegro – lohnt ein Abstecher zum Skutarisee?

Teil unseres Roadtrips durch das wunderschöne Montenegro (mehr dazu erfahrt ihr hier) war ein Abstecher zum Skutarisee (englisch: Lake Skadar; montenigrinisch: Skadarsko Jezero); dabei haben wir festgestellt: Wenn man in Montenegro ist, unbedingt den Skutarisee mitnehmen. Es lohnt sich.

Die familiärste Unterkunft in Montenegro hatten wir in den Bergen am Skutarisee

Bereits unsere Anreise aus Podgorica zum Skutarisee stellte sich als kleines montenigrinisches Abenteuer heraus. Unser gebuchtes Guesthouse Apartman Vesna(*) im Bergort Limljani hatte nämlich keine echte Adresse, die man in Google Maps eingeben kann (zumindest damals). Zudem – und das machte es noch schwerer – kamen wir mit dem Auto nicht durch den kleinen Ort Virpazar, weil uns durch Einheimische der Weg versperrt war. Unser Tipp: Nicht davon ablenken lassen, warten und weiterfahren. Haben wir leider nicht gemacht, landeten vor einem Mauttunnel, der uns auf die falsche Seite der Berge gebracht hätte, mussten deswegen auf der Autobahn wenden und schlussendlich über eine sehr abenteuerliche Straße durch die Berge in Richtung unserer Unterkunft fahren.

Und damit es nicht zu einfach wird, sind wir natürlich nicht an unserem Guesthouse herausgekommen. Stattdessen haben wir irgendwann halb verzweifelt einen Monetengriner angesprochen, der das Guesthouse aufgrund unserer Bilder von der Unterkunft identifizieren konnte, unsere Gastgeber anrief und dafür sorgte, dass man uns abholte. Dieses Erlebnis beschreibt übrigens sehr gut die riesige Gastfreundschaft in Montenegro und war daher eigentlich auch eher schön als schlimm.

Im Apartman Vesna am Skutarisee in Montenegro fühlt man sich wie zuhause

Als wir es endlich geschafft hatten, hätte es schöner nicht sein können. Gastgeberin Vesna und ihr Mann sprechen zwar kein Wort Englisch, versprühen aber super viel Gastfreundschaft. Zu unserem Glück waren die drei Enkel, die gut Englisch sprachen, gerade zu Besuch und haben für uns übersetzt. Und kaum fünf Minuten da, saßen wir draußen mit der Familie am Tisch, hatten einen selbstgebrannten Grappa (Malte) bzw. Kirschlikör (Nina) und montenigrinische Spezialitäten vor uns stehen. Besser geht nicht! Abendessen gibt es optional übrigens auch, natürlich nur mit selbst angebautem Gemüse aus dem Garten. Und als Highlight gibt es einen selbst gekelterten Wein, der hervorragend schmeckt. Definitiv eine große, große Empfehlung (Apartman Vesna(*))!

Mein (Malte) besonderes i-Tüpfelchen war übrigens die Außenküche, in der Vesna unser Essen zubereitete. Das ist definitiv DER Traum! Nicht selbstverständlich ist zudem, dass es einen großen Kühlschrank gibt, den man mitbenutzen kann. Für manchen könnte eine wichtige Info sein, dass das Bad unseres Zimmers nur über den Flur erreichbar war, uns hat das aber nichts ausgemacht.

Glücklich und zufrieden sind wir so abends ins Bett gefallen und haben uns für einen aufregenden nächsten Tag zur Erkundung des Skutarisee ausgeruht.

Am Skutarisee in Montenegro lohnt sich eine frühe Bootsfahrt auf dem See zum Beobachten der Vögel

Der Skutarisee ist dafür bekannt, eine in Europe einzigartige Vielfalt an Vögeln zu beherbergen, für die alleine sich die Reise lohnen soll. Besonders wichtig ist der See als Zwischenstopp für Zugvögel aus Nordeuropa, die hier halten und rasten. Sogar Pelikane sind dabei! Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und uns eine Bootstour auf dem See gönnen.

Wissenswerte Fakten: Der See ist nach dem Gardasee der größte Europas und dabei 48 km lang und 18 km breit. Der Name kommt übrigens aus dem Italienischen, da Italien lange Zeit über das heutige Montenegro geherrscht hat. Da ein Großteil des 368 Quadratkilometer großen Sees in Montenegro liegt, haben wir nur diese Seite erkundet (die albanische soll allerdings auch sehr schön sein).

Über familiäre Bande haben wir uns eine Bootstour auf dem Skutarisee organisiert

Da in Montenegro anscheinend jeder mit jedem verwandt ist, war es natürlich auch kein Problem, uns von unseren Gastgebern eine Bootsfahrt auf dem See organisieren zu lassen. Diese Touren starten typischerweise im kleinen Örtchen Virpazar, dass wir schon von unserer Irrfahrt bei der Anreise kannten.

Eine entfernte Cousine von Vesna betreibt ein kleines Unternehmen (Golden Frog Boat Tours), das Bootsfahrten auf dem Skutarisee anbietet. Durch unsere direkte Buchung über die Familie gab es einen viel besseren Preis als alles, was wir in Virpazar bei den Straßenhändlern gesehen haben (ca. 50 EUR für eine zweistündige Privattour). Zudem hatten wir den wertvollen Tipp bekommen, die Tour früh morgens zu machen, um von der Vielfalt der am und auf dem See lebenden Vögel möglichst viel mitzubekommen.

Natürlich haben wir uns an den Tipp gehalten und saßen nach einem typisch montenegrinischen Frühstück (das der Hammer war!) mit unserem Guide im Boot. Gut zu wissen: Man kann nur auf der Seite Montenegros unterwegs sein, eine Überfahrt nach Albanien ist nicht erlaubt. Das macht aber gar nichts, da es sooo viel zu sehen entdecken ist, dass man ganz überwältigt von all den Eindrücken ist. Und wo wir schon Mal da waren, haben wir uns selbstverständlich eine Badepause gegönnt.

Nach der Bootstour empfehlen wir einen entspannten Strandtag am Skutarisee in Montenegro

Wir hatten uns vorgenommen, nach unser Tour auf dem Boot den Tag entspannt am Strand des Skutarisee zu genießen und hatten uns dafür extra einen versteckten Strand herausgesucht, den man über einen kurzen Abstieg von der Straße aus erreichen können sollte. Der Strand war leider so versteckt, dass wir ihn nicht gefunden haben. Erster Versuch war also gescheitert, aber wir geben ja nicht so schnell auf. Der zweite Versuch im kleinen Örtchen Godinje war leider auch nicht erfolgreich. Wir sind zwar ans Wasser gekommen, es gab allerdings keinen Strand. Falls hier jemand noch Geheimtipps hat: Immer her damit.

Im dritten Versuch haben wir einen coolen Strand (Murići Beach) am Skutarisee gefunden

Zum Glück sind alle guten Dinge drei und es war schnell eine weitere Alternative ausgemacht. Auf der Bergstraße, die den Namen „Straße“ nicht immer verdient hat und einige interessante Kurven aufweist, haben wir uns zum Murići Beach aufgemacht. Dieser Kiesstrand hat uns mit kristallklarem, kalten Wasser begeistert und ist optimal geeignet, um mal richtig auszuspannen. Wir hatten das Glück, mit nur wenigen anderen Gästen am Strand zu sein haben es sehr genossen, einfach nur in der Sonne zu liegen, zu lesen und vor allem zu baden.

Uns hat gefallen, dass es aufgrund des angeschlossenen Campingplatzes eine kleine Beach Bar gibt, in der man sich mit gekühlten Getränken und Snacks versorgen kann. Das haben wir natürlich direkt ausprobiert und uns im Schatten mit Seeblick gestärkt. Leider geht auch der schönste Tag irgendwann zu Ende. Der Rückweg zu unserem Apartment dauerte ca. eine Stunde, in der wir uns schon auf Vesnas Abendessen freuen konnten. Auf unserem Balkon haben wir beim wieder hervorragenden Essen den Sonnenuntergang genossen – besser geht nicht!

Montenegros Horseshoe Bend – Der Aussichtspunkt Pavlova Strana

Ein weiters, sehr fotogenes Highlight des Skutarisee in Montenegro ist der Pavlova Strana Aussichtspunkt im montenigrinischen Norden des Sees. Diesen kann man gut bei An- oder Abreise zum oder vom See einen Besuch abstatten. Dann wird auch relativ schnell klar, wieso der Aussichtspunkt auf den Skutarisee der Horseshoe Bend Montenegros genannt wird.

Rijeka Crnojevića – eine verlassene Stadt am Skutarisee in Montenegro

Nicht unweit des Aussichtspunktes, der übrigens nur über eine recht enge Schotterstraße zu erreichen ist, befindet sich der kleine Ort Rijeka Crnojevića mit der Brücke Stari Most. Obwohl der Ort wunderschön am Skutarisee gelegen ist, ist er touristisch nur halbwegs erschlossen und viele der Einheimischen ziehen in die größeren Städte, da es dort mehr Möglichkeiten zum Arbeiten gibt. Wir haben unsere Zeit dort genutzt, um einen Kaffee direkt am Wasser zu trinken und die alte Brücke über den Skutarisee zu bewundern. Beim nächsten Mal würden wir eventuell sogar länger bleiben. Von Rijeka Crnojevića soll es tolle Wanderungen geben (mehr Wanderungen in Montenegro gibt es hier).

Unser Fazit zum Skutarisee: Ein absolutes Must-Do!

Uns haben sowohl der Skutarisee als auch das Aprtman Vesna, dass das familiärste auf unserer ganzen Reise war, vollkommen überzeugt. Die Kombination aus Gastfreundschaft und super schöner Natur ist einfach wahnsinnig beeindruckend. Zum Glück scheint sich die Schönheit dieser Ecke Montenegros noch nicht so weit herumgesprochen haben, sodass man als Individualtourist hier bestens aufgehoben ist. Leider hatten wir nur zwei Nächte geplant und mussten den Skutarisee wieder verlassen, um noch mehr von Montenegro zu sehen. Ein Abstecher zum Skutarisee lohnt auf jeden Fall!

Übersicht Skutarisee/Lake Skadar

Unterkunft: Apartman Vesna(*)
Preis: ca. 70 EUR für eine Nacht im DZ inklusive Frühstück (2019)
Must Do: Bootsfahrt auf dem Skutarisee, Schlendern durch Virpazar, Murići Beach, Aussichtspunkt Pavlova Strana
Restaurants & Cafés: aufgrund unserer hervorragenden Vollverpflegung können wir leider keine Tipps geben; mit kurzer Google Recherche sollte es aber genügend Auswahl in Virpazar geben
Mehr Infos zu Montenegro: Road Trip, Wandern

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7 Kommentare Gib deinen ab

  1. Marlena sagt:

    Hallo, woher die Information, dass der See zum größeren Teil in Albanien liegt (3. Kapitel „Am Slutarisee lohnt sich […])? Man muss nur eine Karte anschauen, um zu sehen, dass über die Hälfte des Skadarsees zu Montenegro gehört. Zusätzlich hilft Wikipedia, falls das nötig ist. Also, auch, wenn es bei Karl May um die albanische Stadt Shkoder geht – der Shkodrasee, Skutarisee oder Skadar-See befindet sich definitiv mehr in Montenegro als in Albanien.

    1. Hi Marlena,

      vielen Dank für den Hinweis! Wir haben diesen Fehler direkt korrigiert und wissen selbst nicht mehr genau, woher wir diese Fehlinformation hatten. Wahrscheinlich haben wir es beim Schreiben des Artikels einfach vertauscht, ohne dass es uns aufgefallen ist. Super, dass du den Fehler direkt erkannt hast :).

      Beste Grüße
      Nina und Malte

  2. Marlena sagt:

    Gute Beschreibung in diesem Beitrag. Der Skutarisee ist tatsächlich eines der Ziele in Montenegro, das unbedingt angesteuert werden muss (vor allen anderen). Zwar ist auch an der Küste (Bar, Kotor) der Kontrast zwischen steilen Bergen und horizontaler Wasserfläche gut sichtbar, am See ist er aber noch intensiver. An alle Naturfreunde: Eine Bootsfahrt wie im Beitrag beschrieben ist toll und interessant, aber wer dazu keine Zeit hat und einfach mit Auto, Wohnmobil oder sogar dem Fahrrad an der Südseite entlangfährt, kommt ebenfalls auf seine Kosten (nur aufpassen, die Montenegriner fahren wie die Italiener). Einfach an einem Aussichtspunkt anhalten und genießen. Etwas Schöneres gibt es in Europa (fast) nicht. Das Essen will aber tatsächlich geplant sein. In Virpazar gibt es auch außerhalb der Saison Restaurants (der frische Karpfen ist besonders zu empfehlen, weil er wirklich nur ein paar Stunden alt/tot ist). Ansonsten, nach einer guten Stunde mit dem Auto von Virpazar aus, kann man in Ostros essen.

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